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Pauken oder Lernen? Wahrscheinlich hast du beides schon gemacht. Der Unterschied: Beim Pauken prügelst du dir den Lernstoff sprichwörtlich kurz (2-3 Tage) vor der Prüfung rein. Das mag für eine Prüfung auch durchaus erfolgreich sein, jedoch wirst du den Stoff kurz darauf wieder vergessen haben. Lernen ist darauf angelegt, den Lernstoff auf Dauer erinnern zu können. Dabei ist Wiederholung enorm wichtig für das Lernen. Im folgenden stellen wir dir eine sehr starke Lernmethode vor, die sog. „spaced repetition“.

Hermann Ebbinghaus hat in einer Studie herausgefunden, dass Gelerntes schnell, wieder vergessen wird. In einer Selbststudie lernte er sinnlose Silben auswendig und zeichnete auf, wie schnell er diese wieder vergessen hat. Herausgekommen ist unten dargestellte Lernkurve, Durch regelmäßiges Wiederholen kann dem Vergessen jedoch entgegen gesteuert werden. So kann der Lernstoff besser erinnert werden, je öfter er wiederholt wurde. Dabei war Ebbinghaus vor allem dann langfristig erfolgreich, wenn die Wiederholungen über einen längeren Zeitraum verteilt waren. 

Wie groß müssen die Abstände zwischen den Wiederholungsphasen sein?

Die spannende Frage ist, wie groß die Lernpausen sein müssen, um mit möglichst kleinem Zeitaufwand, den größten Lernerfolg zu erzielen. Die Antwort: Es kommt darauf an!

Einen festen Zeitwert konnte die Forschung bisher nicht definieren. Findet dein Test jedoch schon in Kürze statt, sollten die Lernpausen auch kurz sein. Hast du einen längeren Zeitraum zum Lernen zur Verfügung, sollten auch deine Lernpausen länger sein. Jedoch nicht so lange, dass du den Stoff bis zur nächsten Lerneinheit wieder komplett vergessen hast.

Die beste Variante ist, dass du dir den Lernstoff in immer größer werdenden Abständen wieder in dein Gedächtnis rufst.

Worauf muss ich bei dieser Lernmethode achten?

Natürlich hat die Lernmethode auch Nachteile. Zum einen verführt sie zu stumpfsinnigem Auswendiglernen. Am besten lernst du, wenn du den Lernstoff komplett verstehst. Das hängt allerdings davon ab, was du überhaupt lernen möchtest. Auch kann die Methode die Praxis nicht ersetzen. Insbesondere beim Lernen von Fremdsprachen hast du den größten Lernerfolg durch Anwenden der Sprache.

Achte darauf nicht zu viel gleichartigen Stoff auf einmal zu lernen. Unser Gehirn kann diesen sonst nicht ausreichend differenzieren und in guter Qualität abspeichern. Achte auch darauf, nicht zu viel Stoff zur gleichen Zeit im Arbeitsgedächtnis zu halten. Teile dir den zu lernen Stoff also in möglichst kleine Informationspakete auf. Eine Einführung in das Arbeitsgedächtnis findest du hier.

Warum funktioniert die Spaced Repetition?

Dein Gehirn wird angeregt die Lerneinheiten zu erinnern. Dadurch verstärkt sich die neuronale Gedächtnisspur. Eine andere Theorie vermutet, dass nach einer längeren Pause sog. Hinweisreize besser abgespeichert werden, die während des Tests helfen, die richtige Antwort im Gedächtnis zu finden.

Studien Zeigen auch, dass es sich bei der „Spaced Repetition“ um den robustesten Lerneffekt der Kognitionspsychologie handelt.

Für welchen Stoff eignet sich die Lernmethode?

Zum einen natürlich für Vokabeln und Textpassagen, die auswendig gelernt werden sollen. Wobei wir natürlich konsequent empfehlen bei Vokabeln keine isolierten Wörter zu lernen, sondern ganze Phrasen. Dazu in einem anderen Artikel mehr. Die Lernmethode eignet sich aber auch für naturwissenschaftliche und mathematische Konzepte. Auch motorische Fertigkeiten wie beim Spielen eines Instruments oder beim Sport lassen sich am besten lernen, wenn man die Übungen über einen längeren Zeitraum in regelmäßigen Abständen wiederholt.

Um herauszufinden was du wiederholen musst eignet sich das Erstellen einer eigenen Prüfung. Wie du anhand von Selbsttests herausfindest was du noch lernen musst, beschreiben wir hier.

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