Das schreiben von Notizen im Unterricht oder in der Vorlesung wird als lernunterstützende Methode unterschätzt. Wer kennt das nicht? Wir schreiben einen Berg an Notizen und beachten diese dann kaum noch. Das liegt unter Anderem daran, dass unsere Notizen meist unstrukturiert sind und man sie gar nicht mehr wirklich durchblickt.
Dabei haben gut strukturiert Notizen definitiv einige Vorteile – gerade in der Schule oder im Studium.
– Komplexe Inhalte lassen sich strukturieren und auf das Wesentliche reduzieren.
– Sie können durch ihre Gestaltung das Erinnern fördern.
– Man hat etwas in der Hand um aktiv zu lernen
Die Cornell-Methode
Wer effizient und effektiv lernen will, sollte also mit Plan vorgehen. Eine Möglichkeit bietet die Cornell-Methode. Entwickelt wurde die Methode vom amerikanischen Universitätsprofessor Walter Pauk von der Cornell Universität (daher auch der Name).
Er entwickelte das Notizsystem, damit seine Studierenden beim Lernen effektiv vorgehen können. Dabei dient die Methode dem strukturierten Reflektieren und Lernen von Unterrichtsstoff.
Notizzettel anlegen
– Ziehe ca. 5 cm über dem unteren Rand der Seite eine Waagrechte Linie.
– Ziehe ca. 6 cm vom linken Rand ausgehend eine Senkrecht Linie.
– Am oberen Rand notierst du den Namen der Lehrer, das Fach, sowie das Datum.
Wie im Bild dargestellt, hast du nun eine dreigeteilte Seite.
Alternativ kannst du dir weiter unten auch unsere Vorlage herunterladen.
Notizen machen im Unterricht
Schritt 1: Wie du die Kopfzeile gestaltest, bleibt dir überlassen. Ich rate dir jedoch, links die Quelle, also den Namen des oder der Autor*in (bei Literatur) oder der Lehrenden (bei Unterricht) zu schreiben. Daneben kommt die Kapitelüberschrift oder ein Kernbegriff, der das Thema des Unterrichts beschreibt. Rechts bleibt schließlich noch Platz für das Datum.
Schritt 2: Die rechte Spalte, also den größten Bereich, füllst du während des Unterrichts mit deinen Notizen.
In deinen Notizen sollte alles enthalten sein, was du während des Unterrichts aufnimmst und von Relevanz für das Thema sein könnte. Dabei helfen dir auch die W-Fragen des Wissens. Achte auch auf Fragen, die Lehrende stellen. Diese versuchen damit gezielt eure Aufmerksamkeit zu lenken und auf Wichtiges hinzuweisen. Notizen zum Lernstoff können z.B. folgendes enthalten:
- Was sind die Kerngedanken?
- Welche eigenen Ideen hast du dazu?
- An welche bereits bekannten Inhalte kannst du anknüpfen?
- Welche Punkte sollten vertieft werden?
- Was ist besonders wichtig?
Um den vorhandenen Platz sinnvoll zu nutzen, solltest du mit Abkürzungen, Stichworten, kurzen Sätzen, Farben und Symbolen arbeiten. Vermeide vollständige, zusammenhängende Sätze und arbeite mit Spiegelstrichen. Nützlich können auch Skizzen oder Zeichnungen sein, sofern sie einen Sachverhalt anschaulich darstellen. Achte jedoch darauf, dass du deine eigenen Notizen auch später noch verstehst.
Die Nachbereitung
Schritt 3: Die linke Spalte ist für die Nachbereitung des Unterrichts. Diese befüllst du also erst nach dem Unterricht. Hier kommen Fragen hin, die dir zu den gemachten Notizen einfallen und aussagekräftige Schlagworte.
Im unteren Bereich fasst du den Inhalt der Seite in 3-4 Sätzen zusammen. Das dient dir als Inhaltsangabe, wenn du deine Notizen zu einem späteren Zeitpunkt zum Lernen nutzt.
Die Notizen zum Lernen nutzen
Deine Notizen kannst du nun nutzen um systematisch zu lernen. Decke den Notizbereich ab, so dass du nur noch die linke Spalte siehst. Versuche nun die Fragen für dich selbst zu beantworten, ohne die Notizen zu sehen. Diese Strategie ist v.a. dann geeignet, wenn es sich um bereits zuvor gelernten Stoff handelt.