Hast du beim Lernen oft ein buchstäbliches Brett vor dem Kopf? Weißt du garnicht wo du anfangen sollst? Du hast keinen blassen Schimmer ob du alles kannst, was in der nächsten Prüfung abgefragt wird? Gerätst du häufig vor einer Klausur in Stress, weil du noch viel zu viel lernen musst, dafür aber eigentlich keine Zeit mehr hast? Dann geht es dir wie sehr vielen. Ein Lernplan zu erstellen kann dir helfen!
Ein Lernplan zu erstellen hilft dir deinen Lernstoff in kleinere, lernverträgliche Häppchen aufzuteilen. Dadurch bekommst du einen Überblick, was du überhaupt alles lernen musst. Auch ermöglicht er dir deine Lernzeit zu planen und so stress zu vermeiden. Natürlich muss dein Lernplan früher ansetzen als drei Tage vor der nächsten Klausur. Dafür kannst du, bei rechtzeitiger Planung, aber den sehr erfolgreichen Effekt der „spaced repetition“ nutzen und so erheblich bessere Noten erzielen.
Was ist ein Lernplan?
Ein Lernplan ist letztlich nur ein Plan, der deinen Lernstoff in einzelnen Paketen strukturiert und mit passenden Lernaktivitäten verbinden. Diese werden in einen zeitlichen Rahmen eingebettet. Dein Lernplan bildet also letztlich einen Leitfaden, der dir zeigt wann du was wie lernst. Dabei wird zwischen einer Grob- und einer Feinplanung unterschieden. Letztlich handelt es sich dabei um Monats-, Wochen-, und Tagesansichten.
Diese Vorteile hast du wenn du einen Lernplan erstellst
- Du gerätst nicht meht in Zeitnot vor einer Prüfung.
- Das Gelernte wird im Langzeitgedächtnis gespeichert und dadurch länger erinnert. Das übliche „eine Woche nach der Klausur habe ich das vergessen“ ist damit Geschichte.
- Durch die kleineren Lernpakete sicherst du dir freie Zeit.
- Du hast einen zeitlichen Puffer, wenn du beim Lernen auf Schwierigkeiten stößt. So kannst du dir auch für schwierige Sachverhalte genug Zeit nehmen um sie zu erarbeiten. Das verhindert den Ausbruch von Stress.
- Du kannst dir sicher sein, alles für deine Prüfungen gelernt zu haben. So wirkst du der Prüfungsangst entgegen.
- Dein Lernplan gibt dir so viel Struktur und Übersicht, dass du auch für mehrere Prüfungen parallel lernen kannst.
- Du erreichst deutlich bessere Noten
- Du kannst deine Lernzeit für das Lernen nutzen, da du alle Vorbereitungen bereits vorher abgeschlossen hast.
Nutze unsere Vorlage um deinen Lernplan zu erstellen
Um dir die Erstellung deines Lernplans zu erleichtern, haben wir dir eine Excel-Vorlage erstellt.
Diese kannst du nutzen, um deinen Lernplan nicht von Grund auf selbst erstellen zu müssen. Außerdem folgt die Erstellung unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung. So kannst du sicherstellen einen vollständigen Überblick zu erhalten. Natürlich kannst du die Vorlage auch auf deine Bedürfnisse anpassen und sie hinterher ausdrucken, damit du deinen Lernplan immer im Blick behälst.
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So erstellst du deinen Lernplan
1. Fächer / Prüfung auswählen
Wir empfehlen am Anfang jedes Halbjahres alle Fächer aufzulisten und aufzuschreiben, welche Prüfungen in den Fächern abgelegt werden müssen. Das können z.B. Klausuren, Vokabeltests, Hausarbeiten, Mündliche Prüfungen oder Referate sein). Außerdem solltest du dir Gedanken darüber machen, was du mit der Prüfungsvorbereitung erreichen möchtest. Wirf mal einen Blick auf die Vorteile eines Lernplans weiter oben. Um nachher einen Leitfaden zu haben, an dem du dein Lernen ausrichten kannst, solltest du für jede Prüfung einen eigenen Lernplan anlegen. Aber keine Sorge, deinen Lernplan zu erstellen geht schneller, als es im Moment aussieht. Außerdem sparst du durch einen guten Lernplan wesentlich mehr Zeit beim Lernen, als die Erstellung benötigt.
2. Überblick über die Prüfungen verschaffen
Um einen guten Lernplan erstellen zu können, brauchst du einen Überblick über die Prüfungen, die du ablegen musst. Folgende Fragen solltest du beantworten:
- Wann findet die jeweilige Prüfung statt? (Sollte es noch kein genaues Datum geben, reicht auch erstmal die Woche oder der Monat).
- Welches Ziel möchtest du erreichen? (Hast du z.B. einen Wunsch was du studieren möchtest? Welche Noten brauchst du dafür? Welche Fachkenntnisse solltest du mitbringen?)
- Welche Note möchtest du erreichen?
- Wieviel Zeit bleibt dir noch bis zur jeweiligen Prüfung?
- Welche zeitlichen Überschneidungen gibt es (welche Prüfungen sind z.B. in der gleichen Woche?)
3. Lernthemen bestimmen
In diesem Schritt notierst du dir, was du für die jeweilige Prüfung können musst. Welche Themen werden abgefragt? Was für Aufgaben musst du lösen können? Welche Sachverhalte musst du erklären können? Das Ziel ist es, den prüfungsrelevanten Lernstoff zu erfassen. Das ermöglicht dir gezielt nach Lernmaterialien zu suchen. Außerdem wirkt der Berg an Lernstoff dadurch kleiner und du kannst das Gelernte besser in dein Wissensnetz integrieren.
z.B. Mathe:
- Gleichungen & Ungleichungen aufstellen und lösen
- Prozentrechnung
Biologie:
- Verdauungssystem & Nährstoffe
- Herz-Kreislauf-System
Englisch:
- Zeitformen
- Unterschiede US-Englisch & Oxford-Englisch
4. Lernmaterialien sammeln
Um einen guten Lernplan zu erstellen, ist es notwendig zu wissen, welche Lernmaterialien du zur Verfügung hast. Du sammelst also alle Materialien, die dir beim Lernen des jeweiligen Prüfungsthemas helfen. Diese notierst du dir zum jeweiligen Thema. Das können z.B. sein:
- Arbeitsblätter
- Bücher (auch einzelne Kapitel und Seiten daraus)
- Testklausuren
- Übungsaufgaben
- Videos im Internet (z.B. auf YouTube, Vimeo etc.)
- Internetseiten
- Bilder und Skizzen
- Audiodateien und Podcasts
- Präsentationen
5. Aktivitäten festlegen:
Die aufwendigsten Vorbereitungen zur Erstellung deinen Lernplans hast du mit den Schritten 1-4 schon abgeschlossen. Mit den Lernmaterialien sind jeweils Aktivitäten verbunden, anhand derer du dir den Lernstoff erarbeitest.
Schreibe dir in die Aktivitätsmatrix, welche Lernaktivität du mit dem jeweiligen Lernmaterial durchführen wirst:
- Lesen
- Zusammenfassen
- Bearbeiten
- Wiederholen
- Auswendig lernen
- Verstehen
- Recherchieren
- Analysieren
- Skizzieren
- Selbsttest erarbeiten
- Beispiele finden
- Einfaches Erklären
Neben diesen Standardaktivitäten kannst du dir natürlich auch weitere überlegen, mit denen du dir dein Thema erarbeiten kannst.
6. Zeiten planen inkl. Pufferzeiten
Im sechsten Schritt schätzt du ein, wie lange du voraussichtlich für jede Aktivität brauchst. Dabei wirst du wahrscheinlich den Nagel nicht sofort auf den Kopf treffen. Manchmal kommen unvorhergesehene Dinge dazwischen. Außerdem braucht es etwas Zeit um deinen eigenen Zeitbedarf richtig einzuschätzen. Jedoch wirst du mit der Zeit besser darin.
Hast du die Zeiten geschätzt, schreibst du dir die gleiche Zeit als Pufferzeit auf. Die Pufferzeit dient dazu, dass du mit deinem Lernplan nicht völlig aus der zeitlichen Bahn gerätst, falls du länger brauchst als erwartet. Benötigst du weniger Zeit, kannst du deine Zeiteinschätzung beim nächsten mal nach unten korrigieren. Außerdem solltest du auch eine Deadline notieren, bis wann du die Aktivität spätestens erledigt haben solltest. Die Deadline brauchen wir später, um deine Lernaktivitäten über die zur Verfügung stehende Zeit zu verteilen.
7. Lernplan erstellen
Jetzt weisst du welche Prüfungen du zu welchem Zeitpunkt schreibst, wie viel Zeit du dafür noch hast, welche Themen geprüft werden, welche Lernmaterialien dir zur Verfügung stehen und welche Aktvitäten damit verbunden sind. Auch hast du deinen Zeitbedarf eingeschätzt. Nun können wir anhand der zuvor erstellten Übersicht deinen Lernplan erstellen.
Dazu schreibst du dir zu jeder Prüfung einen eigenen Lernplan. In diesem listest du die Prüfungsthemen auf. Unterhalb der Prüfungsthemen notierst du die dazugehörigen Lernmaterialien inkl. Lernaktivitäten.
Um Überschneidungen zu verhindern solltest du dir zum Schluss einen groben Überblick über alle Lernpläne erstellen.
Anhand der Zeiteinschätzung und der Deadlines verteilst du deine Lernaktivitäten nun auf die verbleibende Zeit bis zur Prüfung. Achte aber unbedingt darauf, dass du mit den Vorbereitenden Aktivitäten rechtzeitig fertig bist und noch genug Zeit zur Wiederholung hast.
Worauf du bei der Erstellung deines Lernplans achten solltest
Stelle sicher, dass du wirklich alle prüfungsrelevanten Themen erfasst hast. Hast du zu Beginn deiner Planung noch keinen festen Prüfungstermin, trage diesen sofort nach, sobald du ihn erhalten hast.
Um zu überprüfen ob du das Gelernte wirklich beherrschst, empfehlen wir dich selbst regelmäßig zu testen. Das machst du indem du dir selbst Übungsklausuren erstellst, die du unter Prüfungsbedingungen schreibst. So findest du heraus wo du noch Schwierigkeiten hast und was du dir nochmal genauer anschauen musst. Wie du deinen Lernerfolg überprüfen kannst, haben wir hier beschrieben.
Achte auch unbedingt darauf ausreichend Zeit für Wiederholungen einzuplanen. Nur durch Wiederholungen mit ausreichend großen Pausen dazwischen wird das Gelernte wirklich langfristig in deinem Gedächtnis abgespeichert. Wie du den Effekt der „spaced repetition“ nutzen kannst, liest du hier.
Natürlich solltest du auch genügend Pausen und Pufferzeiten einplanen. Nichts verhindert effektives Lernen mehr, als wenn du dir selbst zu viel zumutest und so eine negative Einstellung zum Lernen entwickelst.
Lernplan erstellen – Fazit
Auch wenn du nach diesem langen Artikel glaubst, dass die Erstellung eines Lernplans unnötig viel Zeit in Anspruch nimmt, muss ich dir widersprechen. Es wirkt zwar aufwendig, ist anhand unserer Vorlage aber zügig erledigt. Durch deinen persönlichen Lernplan sparst du enorm viel Zeit während des Lernens, da du diesen als Leitfaden nutzen kannst. Du kannst dich zu jedem Lernzeitpunkt an deinen Schreibtisch setzen und hast direkt klare Aufgaben parat, ohne jedes mal aufs neue Überlegen zu müssen, wie du nun optimal für deine Prüfung lernst. Auch das heraussuchen von Lernmaterial hast du bereits erledigt und kannst dich so während deiner Lernzeit auf das Konzentrieren was wirklich zählt: das Lernen! Durch die klare Struktur hast du eine Übersicht was zu tun ist. Das erhöht die Motivation. Außerdem kannst du sicherstellen, dass du rechtzeitig vor einer Prüfung mit allem fertig bist und du den Lernstoff wirklich drauf hast. So vermeidest du Stress und Prüfungsangst.